Nr.10

Künstler

Serkan Özkaya

Die Arbeit Serkan Özkaya´s hat in den letzten Jahren unverhoffte Aktualität erlangt. Im Jahr 2001 zum ersten Mal in Istanbul in einem sozialistischen Club gezeigt und dann an unterschiedlichen Ausstellungsorten präsentiert, steht sie nun in Halle. An einem sehr konkreten Ort der proletarischen Massenbewegung. Aus den Räumen sieht man über eine avantgardistische Hochstraße hinaus eine der großen Visionen der DDR. Eine sozialistische Großstadt für die Arbeiterklasse. Die sozialistische Vision ging unter mit den Demonstrationen der Massen in Leipzig, dreißig Kilometer von Halle entfernt. Die Visionen der jetzigen Massenbewegungen sind flexibel wie die Figuren Özkaya´s. Die Gewissheiten werden durch die Versammlungen der Massen schwammig. Eine offene Frage, gestellt in Schaumstoff, an einem historischen Ort. Die Besucher sind eingeladen über die Massen zu gehen oder sich auf sie zu legen. Diese federn aber danach zurück. Es zeigt das Un-zerstörbare der Massen, ihre Widerstandsfähigkeit und kollektive Macht. Ein Element von Unzerstörbarkeit stellt sich ein. So wie die Plastikwolken in den Weltmeeren.